Appell der Samtgemeinde Gellersen an Bundestagsabgeordnete

Lüneburg. Die Lüneburger Bundestagsabgeordnete der Linken, Johanna Voß, nimmt die jüngsten Resolutionen aus den kommunalpolitischen Gremien in der Region gegen den Weiterbetrieb des Kernkraftwerkes Krümmel als politischen Auftrag mit nach Berlin. Sie sagt, nach der Katastrophe in Fukushima sei der Atomausstieg als gesellschaftliche Notwendigkeit erkannt worden. Und gerade im Umfeld des Pannenreaktors Krümmel habe ein Erkenntnisprozess eingesetzt, der sich in den vergangenen Wochen in zahlreichen Resolutionen und Anträgen widerspiegele.

"Erst nach dem GAU in Japan wurde in vielen Kommunen deutlich, welche verheerende Wirkung ein Verlust der Energieversorgung eines Atomkraftwerks, wie etwa bei den Transformatorenbränden in Krümmel, haben kann. Die Gewissheit hat viele erschüttert", erklärt Voß.

Wenn selbst dem abgeschalteten Kernkraftwerk der Strom von außen fehle, dann funktioniere die Kühlung nicht mehr. "Und ohne diese droht der GAU mit den verheerenden Folgen, die wir schon aus Tschernobyl und nun auch aus Fukushima kennen."

So haben sich der Kreistag Lüneburg, die Räte der Samtgemeinden Ostheide, Gellersen, Amelinghausen und Elbmarsch, der Gemeinde Hohnstorf/Elbe und Handorf, der Städte Lüneburg und Bleckede großenteils einstimmig für die endgültige Stilllegung Krümmels ausgesprochen. Die Samtgemeinde Gellersen hat inzwischen die Bundes- und Landtagsabgeordneten aus der Region gebeten, im Sinne ihrer Resolution tätig zu werden.

"Samtgemeindebürgermeister Josef Röttgers habe ich zugesichert, mich auf allen Ebenen, im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss Gorleben, im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, im Wirtschaftsschuss, auf Landesebene und in Lüchow-Dannenberg für den Atomausstieg und damit auch für das endgültige Aus von Krümmel einzusetzen", so Voß.

Sie erwartet nun nach eigenem Bekunden von ihrem CDU-Kollegen Eckhard Pols, "dass auch er lieber spät als nie nun endlich die Interessen seines Wahlkreises vertritt, die Sorgen der Region ernst nimmt und entschieden dafür eintritt, die noch lange von Krümmel ausgehenden Gefahren abzuwenden", sagt Voß. Pols hatte im Interview mit der Rundschau bereits die Überzeugung geäußert, dass Krümmel nicht wieder ans Netz gehen wird.