Die Anne-Frank-Schule will nicht nur evangelische, sondern versuchsweise auch islamische Religion lehren. Schulausschuss debattiert am Dienstag

Lüneburg. Die Anne-Frank-Grundschule in Lüneburgs Stadtteil Kaltenmoor will versuchsweise islamischen Religionsunterricht anbieten. Am morgigen Dienstag beschäftigt sich der städtische Schulausschuss mit den Plänen der Schule.

"Wir halten die Teilnahme der Anne-Frank-Schule am Schulversuch ,Islamischer Religionsunterricht' für eine sinnvolle Alternative für den hohen Anteil unserer muslimischen Schülerinnen und Schüler, deren Eltern spätestens ab Klasse drei eine Teilnahme am evangelischen Religionsunterricht ablehnen", schreibt Schulleiterin Daniela Tiesing-Neben zur Begründung.

Für diese Kinder bestehe zurzeit keinerlei Möglichkeit, an einem ähnlichen Angebot teilzunehmen. Erschwerend komme hinzu, dass hier keinerlei zusätzliche Lehrerstunden für eine Aufsicht dieser Kinder zur Verfügung stehen. "Das Angebot eines ,Werte- und Normenunterrichts' ist erst ab Klasse fünf möglich", so Tiesing-Neben.

Den Schulversuch bietet das Niedersächsische Kultusministeriums an. Das Schulgesetz regelt die Vorschriften zur Teilnahme, die Schulbehörde muss sie genehmigen. Da der Antrag jeweils nur mit Genehmigung des Schulträgers gestellt werden kann, muss sich die Hansestadt Lüneburg mit den Plänen der Anne-Frank-Schule einverstanden erklären. Stimmt der Verwaltungsausschuss zu, will Tiesing-Neben nach den Osterferien das Papier abschicken. Bereits zum kommenden Schuljahr könnte der islamische Religionsunterricht in Kaltenmoor beginnen.

Zuvor berät der Schulausschuss das Thema am Dienstag, 5. April, ab 15.30 Uhr in der Grundschule Kreideberg, Ostpreußenring 125.