Baubeginn für Lärmschutzwall in Bardowick. Im September soll er fertig sein

Bardowick. Läuft alles nach Plan, kehrt im wohl lautesten Dreieck des Landkreises Lüneburg in einem halben Jahr etwas mehr Ruhe ein. Helmut Meier von der Bauverwaltung der Samtgemeinde Bardowick sagte gestern zum Baubeginn, der Lärmschutzwall für die Splittersiedlung an der Bahn im Bardowicker Bruch soll Ende der ersten Septemberwoche stehen. Dann wird es ruhiger für die sieben Familien, die durch das Getöse, das von der Bahnstrecke Hamburg-Hannover, der Autobahn 39 und der Rampe der Bundesstraße 404 kommt, gepeinigt werden.

Wie berichtet, nutzt Bardowick den Bau des dritten Gleises und errichtet auf eigene Kosten einen 1,5 Kilometer langen und 3,50 Meter hohen Lärmschutzwall und einige Meter Lärmschutzwand für den Bruch. 500 000 Euro kostet das Vorhaben, mit 200 000 Euro beteiligt sich die Bahn, weil die Gemeinde den Bodenaushub für das dritte Gleis in dem Wall verarbeitet und sich das Unternehmen so die noch teurere Entsorgung der Erde spart.

Bardowicks Erster Rathmann Horst Bosch (SPD) sagte, die 300 000 Euro, die der Flecken aufbringt, seien eine angebrachte Investition, auch wenn sie nur sieben Familien zu Gute komme. "Sie wohnen zwar im Außenbereich, aber die Menschen gehören doch zu Bardowick. Und für sie ist der Lärmschutz wichtig", so Bosch. Auch der CDU-Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat, Hermann Soltau, rechtfertigte den Bau des Walls. "Die Anwohner bringen ihr Grundeigentum mit ein, auf dem der Wall gebaut wird", so Soltau. Ohne diese Flächen wäre das gesamte Projekt nicht möglich gewesen, betont Soltau.

Gemeindedirektor Günter Dubber erinnerte an die bürokratischen Hürden, die die Verhandlungen zwischen Gemeinde und Bahn fast dreieinhalb Jahre dauern ließ. "Es ärgert mich immer noch, dass für eine einfache Idee die Genehmigung eines Staatssekretärs im Bundesverkehrsministerium nötig ist. Das ist wirklich beeindruckend", sagte er. Denn erst nachdem sich der Lüneburger CDU-Bundestagsabgeordnete Eckhard Pols eingeschaltet hatte und beim Ministerium intervenierte, wurde der Knoten durchschlagen, nahm das Projekt Lärmschutz konkrete Form an.

"Unser Ziel ist es, für die Bewohner des Bruchs ähnliche Werte zu erreichen wie wir sie hinter dem Lärmschutzwall im Wohngebiet Vögelser Kamp nahe dem Bahnhof haben", sagte Dubber. Vor allem seien es die Rollgeräusche der vorbeifahrenden Züge, die den Lärm verursachten. "Deshalb wird der Wall möglichst dicht an die Gleise gebaut, um diese Geräusche wirkungsvoll zu dämpfen."