Das Krankenhaus Scharnebeck ist gerettet, eine mögliche Zerschlagung vom Tisch. Während eines Erörterungs- und Beschlusstermins im Amtsgericht Lüneburg setzte gestern auch der Scharnebecker Heinrich Krumstroh seine Unterschrift unter den Insolvenzplan.

Scharnebeck. Allein darum hatten die anderen Beteiligten des Verfahrens gekämpft, die ihrerseits schon im vergangenen Jahr den Plan akzeptiert und gezeichnet hatten. Mit der Unterzeichnung Krumstrohs ist nun gesichert, dass Krankenhaus und die Pflegeeinrichtung erhalten bleiben.

Bis auf die Tatsache, dass ein neuer Gesellschafter das Haus übernimmt, ändert sich für die Mitarbeiter nichts. Somit ist auch die Verpachtung des Grundstücks gesichert. Der Mietvertrag soll noch in dieser Woche unterzeichnet werden. Außerdem steht die Abtretung der Anteile Krumstrohs an der Heinrich Krumstroh GmbH & Co. Krankenhausbetriebs-KG an den Insolvenzberater an, der diese wiederum an den neuen Gesellschafter veräußern wird.

Dem Insolvenzplan zugestimmt hat zudem das Land Niedersachsen. Vor gut eineinhalb Jahren hatte das Krankenhaus die Insolvenz angemeldet. "Seitdem hat niemand gekündigt. Die Belegärzte arbeiten weiter wie zuvor, das Haus ist bei Patienten weiterhin beliebt und wir schreiben schwarze Zahlen", sagt die stellvertretende Stationsleiterin, Brunhild Peters.

Der zuständige Hamburger Insolvenzberater und Rechtsanwalt Berthold Brinkmann kommentiert die für alle erfreuliche Entwicklung so: "Steter Tropfen höhlt den Stein." Tatsächlich war ein langer Atem notwendig, bis nun endlich die finale Unterzeichnung stattfinden konnte. Noch im Dezember hatte die engagierte Belegschaft für den Erhalt des traditionsreichen Krankenhauses demonstriert. Als Zeichen ihrer Verzweiflung hatten die Mitarbeiter einen Schweigemarsch organisiert und dem Schuldner Krumstroh signalisiert: "Wir geben nicht auf."