Auf die noch fehlende Unterschrift unter den Insolvenzplan für das Scharnebecker Krankenhaus haben Belegschaft, Patienten und Investoren lange gewartet. Jetzt ist sie da. Ende gut, alles gut.

Einem Neuanfang des Belegkrankenhauses steht nun nichts mehr im Weg. Eine weitere gute Nachricht ist, dass der Neustart keinen der rund 55 Mitarbeiter den Job kostet.

Die Menschen auf dem Land, die nicht unmittelbar im Einzugsbereich der großen Klinik in Lüneburg zu Hause sind, haben obendrein ein Stück Lebensqualität behalten. Wie wichtig kleine Krankenhäuser im ländlichen Raum sind und welchen guten Ruf sie haben, beweist nicht nur das einzige deutsche genossenschaftlich betriebene Krankenhaus in Salzhausen, das seit mehr als 100 Jahren großes Vertrauen in der Bevölkerung genießt. Auch das Krankenhaus Scharnebeck selbst ist bei Patienten beliebt, obwohl es in eine finanzielle Schieflage geraten ist. Immerhin weist die hauseigene Bilanz mehr als 2000 Eingriffe jährlich aus.

Die Chancen stehen nicht schlecht, dass die kleine Klinik in Scharnebeck an die guten und erfolgreichen alten Zeiten wieder anknüpfen kann. Schon während der Verhandlungen über den Insolvenzplan sickerte durch, dass ein neuer Betreiber plant, das Krankenhaus mit seinen 20 Belegbetten weiterzuführen und das integrierte Altenpflegeheim mit ebenfalls 20 Betten in eine Reha-Einrichtung umzuwandeln. Außerdem könnte ein neues Pflegeheim für Senioren angegliedert werden. Der Bedarf ist jetzt und in Zukunft allemal da.

Dass die Rettung des Krankenhauses gelang, ist nicht zuletzt Samtgemeindebürgermeister Karl Tödter zu verdanken. Sein Verhandlungsgeschick in dieser Sache wird von Kommunalpolitikern aller Parteien gelobt und mit Recht als Sternstunde des Bürgermeisters bezeichnet.