Zynisch muss es für viele Mieter und Hauseigentümer klingen, wenn Energieversorger davon sprechen, es liege in der Hand der Verbraucher, wie hoch Heizkosten ausfallen.

Vor allem diejenigen, die ohnehin schon einen guten Teil ihres Monatsverdienstes verheizen, werden sich vor Verwunderung die Augen reiben bei einer solchen Aussage und sich über sie ärgern. Zumal die gestiegenen monatlichen Abschlagszahlungen oftmals kaum zu stopfende Löcher in die Haushaltskasse reißen, von den inzwischen fast regelmäßigen Nachzahlungen meist in Höhe von mehreren hundert Euro ganz zu schweigen.

Der sparsame Umgang mit Energie ist heutzutage für jeden Pflicht. Egal ob Mieter oder Hausbesitzer. Allerdings müssen die Rahmenbedingungen stimmen. Aber das ist nicht der Fall. Das Sparen wird zur Farce, weil noch immer der Gas- an den hohen Ölpreis gekoppelt ist, die Kosten für Gas und Öl absehbar in ungeahnte Höhen steigen werden. Eine Regelung, die längst überholt ist und die kein Mensch versteht. Die jedoch den Versorgern einen prima Mitnahmeeffekt beschert, vor allem in kalten Wintern wie den beiden vergangenen. Die Kassen klingeln.

Doch die Misere der Verbraucher ist noch auf einen weiteren wichtigen Grund zurückzuführen. Viele Gebäude sind wahre Wärmeschleudern. Es wird für draußen geheizt, weil die Isolierung schlecht ist oder aber gar nicht erst vorhanden.

Die Politik ist dringend gefordert. Sie ist in der Pflicht. Statt die Energiekonzerne mit der Verlängerung der Laufzeiten für Atomkraftwerke zu subventionieren, müsste sie zwingend Hauseigentümer und Vermieter finanziell so fördern, dass sie ihre Gebäude energetisch sanieren lassen. Das hätte nicht nur den Effekt, dass Verbraucher tatsächlich die Chance erhalten, Heizkosten zu senken. Auch heimische Handwerker würden Aufträge erhalten. Das würde regionale Arbeitsplätze sichern. Zudem wäre eine viel stärkere Förderung der energetischen Sanierung als bisher ein sehr wichtiger Beitrag zum globalen Klimaschutz.