Die Nachricht ist gut: Das Trinkwasser im Industriegebiet Lüneburg-Süd ist nicht durch giftige Altlasten im Boden verseucht.

Glück gehabt. Denn es ist nur dem Zufall zu verdanken, dass die Hinterlassenschaften im Boden der einst mehr als ein halbes Jahrhundert dauernden Industrieproduktion von Sprengstoff und Dünger überhaupt ans Tageslicht gekommen sind. Nichts hat der Landkreis an Informationen bekommen, als er nach dem Ende der Produktion das alte Werk in Embsen Anfang der 1990er-Jahre geerbt hatte beziehungsweise erben musste.

Und genau da liegt die Gefahr. Niemand weiß, was wirklich in den Böden ehemaliger Industriegebiete noch an Altlasten schlummert, die möglicherweise gesundheitsschädigend sind. Viel zu selten wurde dokumentiert und viel zu selten wurden Böden untersucht. Grund dafür sind die Kosten, die oft gescheut werden, weil die öffentlichen Kassen arg strapaziert sind.

Der Landkreis Lüneburg handelt jedoch verantwortungsbewusst, weil er den Zufall nutzt und ein Messnetz in Lüneburg-Süd aufbaut durch weitere Bohrungen und Brunnenkontrollen. Auch wenn es die ohnehin schon klamme Kreiskasse mit mehreren tausend Euro belastet.

Doch letztlich geht es um die Gesundheit einer ganzen Region, weil die Trinkwasserbrunnen eben nicht fern der alten Produktionsstätten liegen.

Aber auch die Menschen, die in unmittelbarer Nähe des Industriegebietes leben, werden durch weitere Kontrollen geschützt. Aus vielen privaten Brunnen kommt das Wasser, mit dem Gärten bewässert werden. Und dort wachsen auch Obst und Gemüse, die dann als gesunde Speisen auf den Tisch kommen.