“Wir stehen nicht vor einer großen, noch abwendbaren Krise, sondern wir befinden uns bereits mittendrin“, sagt ein Sprecher des Pestel-Institut.

Wer genau hinschaut, wird dies bestätigen, denn nach Ansicht des überwiegenden Teils der Klimaexperten ist das so genannte Zwei-Grad-Ziel nicht mehr zu erreichen. Ebenso ist die Endlichkeit fossiler Energierohstoffe, insbesondere die des billigen Öls seit langem bekannt.

Wenn bereits die Finanzkrise zu einem drastischen Einbruch beim Welthandel führte, stellt sich zu Recht die Frage nach den Auswirkungen von weltweiten Versorgungskrisen, beispielsweise in den Bereichen Rohstoffe oder Wasser.

Die Politik bleibt angesichts dieser Perspektiven erstaunlich gelassen. Gelassener jedenfalls als die Bevölkerung, wie der aktuelle Lebensmittelskandal zeigt. Wo bleibt die große Kampagne aus Gesundheits- und Landwirtschaftsministerium gegen den übermäßigen Verzehr von Fleisch? Statt tiergerechter Haltung in überschaubarem Rahmen, werden Konzentration und Massentierhaltung propagiert.

Die Studie des Pestel-Instituts soll provozieren. Sie zeigt Wege, den Zwängen einer globalisierten Wirtschaft zu begegnen. Lüneburg ist dabei offensichtlich schon ein gutes Stück voran gekommen. Vielleicht haben viele Menschen hier sogar erkannt, dass Wohlstand nicht nur mit ungebremstem Wachstum zu tun hat.