Dass jeder Besuch eines prominenten Dichters oder Komponisten per Messing-Schild an der jeweiligen Hausfassade bekannt gegeben wird und dem Gebäude Bedeutung geben soll, ist die eine Sache.

Man mag sie beklatschen oder belächeln. Dass die Bedeutung eines Hauses für die gesamte Bevölkerung ganzer Landstriche an dem betreffenden Gebäude komplett ignoriert wird, ist eine ganze andere Sache. Und die kann man weder beklatschen noch belächeln.

Verständlich ist der wirtschaftliche Gedanke eines Eigentümers, der sich dem Korsett des Denkmalschutzgesetztes ausgeliefert sieht, zwar. Doch an diesem Punkt hört die Geschichte nicht auf. Denn in dem Haus, um das es geht, die sogenannte Möllering-Villa in Häcklingen, wurde Geschichte geschrieben. Nach Recherchelage des Lüneburger Historikers Dr. Rainer Sabelleck hat die Stadt Hamburg ihre Kapitulation im Waldhaus unterschrieben, die für Nordwestdeutschland wurde zwischen seinen Mauern vorbereitet. Das darf nicht ignoriert werden.

Die Angst des seit Jahren in Archiven wühlenden Geschichtslehrers ist durchaus berechtigt: dass die Realität irgendwann Fakten schafft. Dass bis dahin nichts getan wird, außer dass Münder Wörter sprechen. Der nächste Ortstermin der Verantwortlichen muss daher konkrete Ziele und Anweisungen hervorbringen. Damit endlich klar wird, was nun aus dem geschichtsträchtigen Haus werden soll.