Der Skandal um mit Dioxin verseuchtes Futtermittel muss lückenlos aufgeklärt werden. Die skrupellosen Täter, die es für mehr Profit leichtfertig in Kauf nehmen, Lebensmittel zu vergiften, müssen hart bestraft werden.

Das Ausmaß des Giftskandals ist jedoch nicht so gewaltig. Niemand wird sterben müssen, weil er weiterhin sein Frühstücksei isst, Pommes in Mayonnaise tunkt oder leckere Pfannkuchen verspeist.

Vielmehr zeigt der Dioxin-Skandal sehr deutlich, wie fragil das Vertrauen der Menschen in die Lebensmittelherstellung ist. Schuld an dem Misstrauen ist in einem besonderen Maß auch die industrielle Landwirtschaft, die solche Skandale erst möglich macht - und darüber hinaus einem oft genug den Appetit vergehen lässt: Hühnerställe für zehntausende Tiere, Antibiotika in Schweinefleisch, qualvolle Tiertransporte quer durch Europa, Kühe, die vor dem Gang zum Schlachter weder Licht, noch grüne Wiesen gesehen haben.

Nicht nur die Gesundheit der Verbraucher droht dabei auf der Strecke zu bleiben, sondern auch der normale Landwirt, der versucht, mit bäuerlichem Wirtschaften seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Denn jeder Skandal, auch wenn er seine Ursache in der industriellen Landwirtschaft hat, schadet auch dem einzelnen Bauer. Schlimmstenfalls bleibt er auf seinen Produkten sitzen.

Wer nicht will, dass die Bauern aus dem Landleben verschwinden, muss sie stärken. Deshalb lieber öfter einmal direkt beim Erzeuger einkaufen. Da weiß man meistens, was man bekommt.