Die Straßenmeisterei Lüneburg bewegt sich auch in diesem Winter auf dünnem Eis. Sie wird unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit geführt.

Ihr bleibt eine knapp bemessene Anzahl Mitarbeiter und Fahrzeuge, die den Winterdienst - so wie er jetzt ausgeführt werden müsste - nicht bewältigen kann. Was zur Überlastung der Straßenmeisterei führt, übernimmt ein Fremdfirma.

Staatsaufgaben werden privatisiert. Und dennoch kann die Behörde nur unvollkommen ihrer Pflichten nachkommen. Mit einer größeren Anzahl Mitarbeiter wären beispielsweise die Radfahrwege auf den Landes- und Bundesstraßen im Kreis mehrheitlich geräumt. Stattdessen schieben Radler kilometerweit entlang der schneebedeckten Radwege, um erst im Dunstkreis von Lüneburg auf einen befahrbaren Weg zu stoßen.

Der Meisterei ist kein Vorwurf zu machen, denn zur Räumung von Radwegen über 200 Kilometer Länge steht nur ein Mann mit einem Räumgerät bereit.

So wie im Winter der Schnee liegen bleibt, sprießt im Sommer das Gras auf den Seitenstreifen höher. Es fehlt wiederum Personal, das mäht. Die Politiker haben es schon vor Jahren versäumt, den Bürgern die Konsequenzen einer schlankeren Verwaltung vor Augen zu führen. Weniger geht immer. Doch im Falle von Staat und Kommunen ist die Folge, dass die Bürger selbst Aufgaben übernehmen, die ihnen vorher von den Gemeinden abgenommen worden sind. Schneeschaufeln zum Beispiel.