Dass die Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses sich gegen die Jugendwerkstatt in Händen eines freien Trägers ausgesprochen hat und sich bei der Entscheidung im Jugendhilfeausschuss enthalten hat, spricht laut Malte Riechey “Bände“.

Der in alt-etablierten Ratskreisen als Dauernörgler verschriene Fraktionschef der Partei Die Linke kann in seiner eigenen Kritik derweil viele Schritte weiter gehen als die in der eigenen Fraktion und in der Gruppe mit der SPD festgezurrte Ratsfrau. Die musste bei der nächsten Entscheidung über die Jugendwerkstatt im Verwaltungsausschuss entgegen ihrer Überzeugung für den Vorschlag der Verwaltung stimmen. Riechey muss das nicht. Im Änderungsantrag für den Haushalt, der heute Abend im Rat diskutiert wird, fordert er den Verbleib der Jugendwerkstatt in städtischer Hand.

Im "geschätzten Aufwand" für 2011 - als Argumentationsgrundlage von der Verwaltung im Ausschuss präsentiert - rechnet die Stadt mit einem Anleiter, einer halben Verwaltungsfachkraft und zwei Honorarkräften mehr, als nach eigener Auskunft zurzeit für die Jugendwerkstatt arbeiten. Zwei weitere Mitarbeiter sollen bei der Verwaltung angestellt bleiben, bekommen weiter ihr Gehalt aus dem städtischen Haushalt.

An ihre eigene Kritik wird Regina Baumgarten eventuell in einem Jahr erinnern können: Wenn die freien Träger ihre Kostenaufstellung für 2012 - sie rechnen laut Riechey mit 30 Prozent weniger Personalkosten als die Stadt - präsentieren.