Die Lüneburger Schrotttrommler machen sich die Idee der Schriftstellerin Charlotte Roche zu Eigen und bieten Bundespräsident Christian Wulff (CDU) ein privates Konzert an, wenn der das Gesetz zur Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke nicht unterschreibt.

Lüneburg. Roche hatte Wulff eine gemeinsame Nacht angeboten, sollte er das Gesetz stoppen. Nicht ohne ein Augenzwinkern offerieren die Schrotttrommler dem Bundespräsidenten jetzt ihre Dienste für "einen schönen Abend vor einer hoffentlich schönen Nacht".

Die Musiker waren bereits bei der Großkundgebung beim Castor-Transport Anfang November im Wendland aufgetreten, jetzt haben sie ihren Protest gegen Atomkraft fortgesetzt mit einer Depesche an Wulff. "Um längere AKW-Laufzeiten durchzusetzen, will die Bundesregierung das Atomgesetz ohne Zustimmung des Bundesrats ändern. Viele renommierte Verfassungsrechtler sehen darin einen Verstoß gegen unser Grundgesetz. Mehrere Bundesländer wollen daher vor dem Bundesverfassungsgericht klagen", schreibt Trommler-Chef Jörg Schwieger.

Auch Wulff habe als Ministerpräsident die Auffassung vertreten, dass die Laufzeiten nicht ohne Zustimmung des Bundesrats verlängert werden dürften. Daran solle er sich jetzt erinnern und das Atomgesetz kassieren.