Am Sonnabend um exakt 17.08 Uhr schallte eine Trillerpfeife über den Markt und 50 Menschen zwischen drei und 63 Jahren trommelten und klatschten gemeinsam.

Lüneburg. Um 17.13 Uhr ertönte die Pfeife noch einmal - und der Spuk war wieder vorbei. Der Lüneburger Markt hat den wohl ersten Trommel-Flashmob der Welt erlebt.

"Wir haben überall im Internet gesucht und keinen entdeckt", erzählt Jana-Ina (30), eine der Trommlerinnen vom Markt. Sie ist Mitglied der "Lüneburger Schrotttrommler" rund um Schlagzeuglehrer Jörg Schwieger, die Musik mit Ölfässern, Benzinkanistern, Wassertonnen, Alufelgen, Feuerlöschern und Einkaufswagen machen.

Als Jana-Ina und ihre Mittrommler von der geplanten Aktion Flashmob hörten, war für sie sofort klar: Wir machen mit. Als Reiner (60) das erste Mal davon hörte, dachte er, das wäre "etwas zum Wischen".

Der Mann von Schrotttrommlerin Ineke (51), gebürtige Holländerin, ließ sich dann erklären: Ein Flashmob ist eine blitzartige Menschenansammlung. Jemand schlägt eine Aktion vor - wie etwa Trommeln auf dem Marktplatz ab 17.08 Uhr am Sonnabend, 13. März - und informiert seine Bekannten per E-Mail und SMS. Die Nachricht läuft per Schneeballsystem weiter, und dann stehen eines Nachmittags auf einmal 50 Leute auf dem Lüneburger Marktplatz und trommeln.

Auf Hundenäpfen wie Diana (54), auf leeren Frostschutz-Kanistern, auf Topfdeckeln und mit Schellen. Oder sie klatschen ganz einfach wie Werner (50), der zum Trommeln gerade nichts dabei hatte. Die "Schrotttrommler" haben die fünf Minuten auch gleich genutzt, um Werbung zu machen: für ihr Zehn-Jahre-Jubiläumskonzert am Sonnabend, 17. April, in der Adendorfer Sporthalle.