Landrat Manfred Nahrstedt hat eine Resolution des Lüneburger Kreistages an Bundesumweltminister Norbert Röttgen übergeben

Lüneburg. Eine Botschaft aus dem Landkreis Lüneburg hat Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) von seinem Besuch in Gorleben vor wenigen Tagen mitgenommen. Landrat Manfred Nahrstedt (SPD) übergab dem Minister eine im November beschlossene Resolution des Kreistages. Die Abgeordneten fordern darin die endgültige Stilllegung des Atomkraftwerkes Krümmel an der Elbe und eine ergebnisoffene Suche nach einem atomaren Endlager.

Nahrstedt berichtet, er sei zu dem Besuch des Umweltministers eingeladen gewesen. ,,Und weil die Resolution noch nicht per Post abgeschickt war, habe ich sie mitgenommen und dem Minister persönlich überreicht."

Die beiden Forderungen in der Resolution seien von ganz wichtiger Bedeutung für den Landkreis Lüneburg, sagt Nahrstedt. ,,Der Betreiber Vattenfall hat genug Chancen gehabt, den Reaktor in Krümmel sicher zu machen. Das ist ihm nicht gelungen. Deshalb gehört das Atomkraftwerk abgeschaltet", so der Landrat. Die von der Bundesregierung initiierte und vom Bundestag beschlossene Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke, die auch für Krümmel gilt, widerspreche seinem Sicherheitsverständnis für den Landkreis vollständig, sagt er. ,,Der Reaktor darf nicht wieder ans Netz."

In der Resolution, die Röttgen mitgenommen hat, heißt es: "Die Mitglieder des Kreistages protestieren gegen die geplante Wiederinbetriebnahme des Atomkraftwerkes Krümmel und fordern die zuständigen Behörden auf, es aus Sicherheitsgründen endgültig stillzulegen. Auf gar keinen Fall soll die Laufzeit, wie vorgesehen, für das Atomkraftwerk um 14 Jahre bis 2033 verlängert werden." Auch bei dem Thema Gorleben hat der Landrat eine andere Auffassung als Bundesumweltminister Röttgen.

"Unsere Kreisgrenze ist nur 42 Kilometer vom Salzstock Gorleben entfernt. Wir fordern einen ergebnisoffenen Prozess für die Endlagersuche." Ein Endlager für hochradioaktiven Atommüll sieht Nahrstedt kritisch. ,,Die Asse und Morsleben saufen ab. Die Schweiz hält Salz für ungeeignet. Ich bin zwar keine Geologe, doch das alles bekräftigt mich in meiner Haltung, dass Salz nicht das richtige Gestein ist."