In Deutschland muss endlich eine Maut für Lastwagen über zwölf Tonnen auf allen Bundesstraßen eingeführt werden, um die Menschen in den Ortsdurchfahrten zu schützen.

Die viel befahrene Bundesstraße 4 in den Landkreisen Lüneburg und Uelzen ist nur ein Beispiel für die Notwendigkeit dieser Entscheidung. Die Anwohner leben tagein tagaus mit einem Lkw-Verkehr, den manche Autobahn nicht vorzuweisen hat. Eine Entlastung ist zunächst nicht in Sicht.

Die Erfahrungen in Melbeck und anderen Orten entlang der Verkehrsadern zeigen, dass Durchfahrtsverbote für den Schwerlastverkehr auf Bundesstraßen gar nichts bringen. Das ist politischer Aktionismus. Kaum ein Brummifahrer hält sich daran. Es gibt zu viele Ausnahmeregelungen, die es fast unmöglich machen, Verstöße zu ahnden. Außerdem ist ein Verbot nur sinnvoll, wenn es auch kontrolliert wird. Doch dafür hat die Polizei zu wenig Personal. Und 20 Euro Ordnungsgeld für ertappte Sünder sind ein Witz. Selbst das Falschparken und der versäumte TÜV-Termin können für Autofahrer laut Bußgeldkatalog teurer werden.

Da keine Rücksicht zu erwarten ist und Mautflucht weiter begangen wird, so lange sie sich wirtschaftlich rechnet, muss eine Abgabe für Bundesstraßen ungleich höher sein als die für Autobahnen. Zudem darf es keine Flut von Ausnahmeregelungen wie beim Durchfahrtsverbot geben. Nur so gelingt es, dass der Schwerlastverkehr dort fährt, wo er hingehört: auf den Autobahnen.