Das Konfliktpotenzial ist enorm. Auf der einen Seite sehen viele in der Kernenergie eine hoch gefährliche Technologie, die als Energiequelle so schnell wie möglich versiegen möge.

Auf der anderen Seite ist der Wunsch groß, dass die erneuerbaren Energieträger weiter ausgebaut werden. Doch da beginnt das Problem, sind Streit und Widerstand vorprogrammiert. Denn ohne neue und größere Windräder funktioniert der Ausbau der regenerativen Energie nicht.

Nur will keiner riesige Spargel, deren Flügel Schatten werfen, vor der eigenen Haustür haben. Den Konflikt zwischen dem Ausbau der regenerativen Energie und der persönlichen Betroffenheit zu lösen, erinnert an die Quadratur des Kreises.

Den schwarzen Peter haben die Kommunen. Sie müssen entscheiden, was für die Bürger zumutbar, die städtebauliche Entwicklung eines Ortes verträglich ist. Zugleich müssen sie die wirtschaftlichen Interessen der Betreiber beachten, ebenso wie die eigene Gemeindekasse: Denn der Betrieb von Windrädern bringt Gewerbesteuereinnahmen mit.

Es muss es klare Regeln geben im Genehmigungsverfahren für Windkraftanlagen. Gibt es die nicht, kippt das System. Das droht auch im Landkreis Lüneburg. Wenn das Gerichtsurteil rechtsgültig wird, könnten schlimmstenfalls Windräder in jeder beliebigen Höhe und Größe errichtet werden, ohne dass der Kreis als Genehmigungsbehörde steuernd eingreifen kann. Daher muss die Rechtslücke schnell geschlossen werden.