Grundsätzlich ist nichts gegen die Biogasproduktion einzuwenden. Der regenerativen Energie gehört die Zukunft, dazu zählt auch die Stromerzeugung aus Biomasse.

Das ist gut so. Doch beim Bau und vor allem beim Betrieb von Biogasanlagen ist einiges aus dem Ruder gelaufen, das dringend korrigiert werden muss.

Dazu zählt, dass der Maisanbau vielerorts inzwischen die Vielfalt auf den Äckern zerstört hat. Mais-Monokulturen sind viel zu oft schon Realität. Bodenerosion und Grundwasserprobleme sind die Folgen, ebenso die Explosion der Wildschweinpopulation. Das Gleichgewicht in Fauna und Flora ist ins Wanken geraten.

Mais ist perfekt für die Biogasherstellung, doch ohne Alternative ist er nicht. Dass jetzt Zuckerrüben als Energiepflanze für Biogasanlagen angebaut werden, ist der Beweis. Die Biogasbranche ist auf der Hut. Es droht nämlich Ungemach - und der Druck zu notwendigen Veränderungen und Weiterentwicklungen.

Zum einen sinkt die Akzeptanz der Bevölkerung für die Anlagen. Zum anderen steht 2012 die Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes an. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass es nicht so ungezügelt weiter gehen wird wie bisher. Sinnvolle Vorschläge liegen bereits auf dem Tisch: eine vorgeschriebene Energiepflanzen-Fruchtfolge auf den Äckern, eine grundsätzliche Pflicht zur Nutzung überschüssiger Wärme aus den Anlagen und ein verstärkter Einsatz anderer biogener Reststoffe.