Das gesamte Schulsystem ist in den vergangenen Jahren ins Gerede gekommen. Weil sich gezeigt hat, dass die erbrachten Leistungen nicht den Investitionen und Erwartungen entsprechen. Die Gründe sind vielfältig.

Zum einen befindet sich die Schulstruktur im Umbruch. Statt der bisher getrennten Schulformen Haupt- und Realschulen wird es in Zukunft Oberschulen geben, möglicherweise mit gymnasialem Zweig. Die Schullandschaft wird sich aber nicht nur strukturell verändern, sondern wegen der enorm rückläufigen Schülerzahlen auch im Hinblick auf die Standorte. Eine Vielzahl von Grundschulen im Primarbereich, vornehmlich im ländlichen Raum, werden über kurz oder lang schließen müssen.

Ein noch viel gravierenderes Problem aber ist schon jetzt die Qualität des Unterrichts selbst. Hier sind Defizite im Vergleich zu vielen anderen Ländern noch immer immens. Unter unterem auch deshalb, weil es an fachlich versierten Lehrern mangelt. Die Schüler schreien nach einer neuen Unterrichtskultur, die allerdings eine deutlich verbesserte Lehrerausbildung voraussetzt.

Trotz niedersächsischer Kampagnen wie "gute Lehrer braucht das Land" passiert bisher zu wenig. Lehrer sind nach wie vor überlastet und gelten als die Buhmänner der Nation, die "vormittags immer recht und nachmittags immer frei haben." Vor diesem Hintergrund ist eine Schulschließung hier und da keine Katastrophe, sondern lediglich eine Anpassung an veränderte Rahmenbedingungen.