Wer außerhalb Lüneburgs wohnt, lebt im Niemandsland. Jedenfalls wenn es um den Nahverkehr nach Hamburg geht.

Für Menschen, die im nördlichen Landkreis zu Hause sind, ist die Hansestadt an der Elbe nicht fern. Doch mit Bus und Bahn ist sie nicht zu erreichen. Da muss der Umweg über den Lüneburger Bahnhof in Kauf genommen werden, soll es mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Großstadt gehen. Das kostet so viel Zeit, dass viele lieber gleich mit dem Auto nach Hamburg fahren, weil sie nicht bereit sind, stundenlang unterwegs zu sein.

Gut, dass jetzt die Einsicht gesiegt hat und künftig der Bus von Barum nach Bergedorf rollt. Nur musste es wirklich zehn Jahre dauern, bis sich der Kreis zu dieser Entscheidung durchringen konnte? Die Kosten sind kein Argument. Denn angesichts der Beteiligung in Höhe von 1,5 Millionen Euro am Ausbau des Lüneburger Bahnhofs nehmen sich die 8000 Euro Zuschuss für die Busverbindung nach Bergedorf vergleichsweise bescheiden aus. Dass Pendler in Zukunft nur noch 40 Minuten bis Hamburg brauchen, ist deshalb in erster Linie der Hartnäckigkeit des Barumer Bürgermeisters zu verdanken.

Doch nun muss sich erweisen, in wieweit die Bürger das Angebot auch tatsächlich annehmen. Es ist deshalb richtig, zunächst einmal zwei Jahre lang zu beobachten, wie stark die neue Linie genutzt wird. Denn sollte das nicht der Fall sein, sind auch 8000 Euro eine Summe, die nicht aus dem Fenster geworfen werden sollte.