In der Biogasbranche boomt es. Kein Wunder: Die Errichtung von Biogasanlagen entwickelt sich immer mehr zur äußerst lukrativen Einnahmequelle.

Das gilt besonders für Not leidende Landwirte, für die das Überleben mit Milchviehhaltung und Getreideanbau wegen des Preisdumpings immer schwieriger wird. Der Gesetzgeber hat durch das Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) Vergütungssätze für Biogas-Strom festgelegt, die vergleichbare Subventionen für Windstrom deutlich übersteigen. Zudem wird der Bau kleinerer Biogasanlagen baurechtlich privilegiert.

Die Akzeptanz von Seiten der Bürger hingegen schwindet, wie die Ablehnung der neuen Mega-Anlage durch die Gemeinderatsmitglieder in Darchau zeigt. Ein Kritikpunkt von Naturschützern ist der Rückgang von Stilllegungsflächen und Dauergrünland zugunsten des Maisanbaus als großflächige Monokultur. Der Naturschutzbund moniert die aufkommende Flächenkonkurrenz zwischen Energiepflanzenanbau, Lebensmittelproduktion und Naturschutz. Im Landkreis Rotenburg (Wümme) wird bereits auf über 40 Prozent, im Landkreis Bentheim sogar auf der Hälfte aller Ackerflächen Mais angebaut. Monokulturen, soweit das Auge reicht.

Eine Änderung der Richtlinien ist unerlässlich, will man in den kommenden Jahrzehnten auf weiten Teilen der Ackerfläche in Deutschland die biologische Vielfalt bewahren. Schließlich ist eine intakte Umwelt elementare Grundlage für erfolgreiche und nachhaltige Landwirtschaft.