Die Leuphana Universität Lüneburg überholt sich selbst.

Es steht noch nicht einmal die Finanzierung des neuen, 60 Millionen teuren Zentralgebäudes mit Audimax. Zumindest nicht öffentlich. Öffentlich sind bislang nur die Wortwolken von Vizepräsident Holm Keller darüber, was die Universitätsleitung von ihren Fördermittelgebern und privaten Partner fordert und vermutet - und welch ein Eindruck daraus gewonnen werden könnte.

Es steht also noch nicht einmal die Finanzierung dieses Neubaus, da wird in Leuphana-Land schon wieder über Millionensummen gesprochen. Und dann auch noch über Baumaßnahmen, die erst sekundär etwas mit Forschung, Lehre und Lernen zu tun haben. Dabei ist bereits die Notwendigkeit des Zentralgebäudes mit Audimax für den rein universitären Betrieb umstritten. Auf die Reaktion der Öffentlichkeit über geplante Investitionen in Höhe von bis zu acht Millionen Euro für Meisennistkästen, Betonklötze mit LED-Bändern, illuminierte Wege und Frühlingswiesen darf man also gespannt sein.

Die neuen Studenten aber werden begeistert sein über die geplanten "Frei-Räume" auf dem Campus, mit deren Planung sie sich zurzeit auseinandersetzen. Denn was vielleicht irgendwann einmal auf dem Campus als Mischung aus Grün und Grau realisiert wird, ist im Studium schon lange nicht mehr real. Und dass es an der Uni an anderen Stellen viel stärker haken könnte als im Garten, wissen sie noch nicht.