Es gehört schon eine ganze Portion Gedankenlosigkeit und ein dickes Fell dazu, wenn ein Landwirt es unterlässt, eine Straße von den massenhaften Resten seiner Erntearbeit zu reinigen, sodass am Ende Feuerwehren und Mitarbeiter der Straßenmeisterei sonntags mehr als fünf Stunden die Spuren mühevoll beseitigen müssen.

Von der Unfallgefahr auf der Kreisstraße Echem-Scharnebeck ganz zu schweigen, die durch die schmierige und zentimeterdicke Lehmschicht hervorgerufen wurde. Der Verursacher der gefährlichen Rutschbahn kann froh sein, dass "nur" ein Motorradfahrer gestürzt ist, der Unfall offenbar glimpflich verlief.

Sicherlich ist das Verhalten des Bauern kein Spiegelbild für die gesamte Berufsgruppe, sondern ein Einzelfall. Denn die meisten Landwirte greifen zu Schaufel und Besen, um Straßen von Lehm, Sand und Pflanzenresten zu befreien, die ihre schweren Maschinen nach der Feldarbeit auf dem Asphalt hinterlassen. Trotzdem gibt es wohl kaum jemanden, der sich nicht schon einmal über durch Bauern verdreckte Straßen geärgert hat. Weil nicht jeder Landwirt Verantwortung zeigt und die Straße so verlässt wie er sie vorgefunden hat.

Wer nicht fegt, der zahlt die Zeche für sein Verhalten - wie im Echemer Fall. Es ist richtig, dass der Verursacher für den Einsatz der Feuerwehr und der Mitarbeiter des Straßenbaubetriebes sowie deren Geräte und Fahrzeuge kräftig zur Kasse gebeten wird.