Die Ilmenau wird wohl ein Stück Nostalgie verlieren.

Die Tage der alten Nadelwehre an den Schleusen in Bardowick, Wittorf und Fahrenholz scheinen gezählt zu sein. Das ist schade, stehen die Staustufen mit ihren mächtigen Kanthölzern und ihrer Technik doch für eine längst vergangene Zeit der Wasserwirtschaft und Schifffahrt auf der Ilmenau. Schade auch, weil die historischen Nadelwehre an den Schleusen echte Hingucker sind.

Doch bei aller Begeisterung für die Anlagen und deren Geschichte: Sie haben ihre Bedeutung verloren. Wo keine Schifffahrt ist, muss auch kein Fluss gestaut werden. Und dass der Bund darauf verzichten will, für die Sanierung maroder und altmodischer Wehre viele Millionen Euro in die Hand zu nehmen, ist nachvollziehbar.

Zumal die Natur bei einem Aus für die Nadelwehre gewinnen würde.

Zwar steht die Studie des Landesbetriebes für Wasserwirtschaft und damit die eigentliche Entscheidungsgrundlage für die Zukunft der Nadelwehre noch aus. Doch der Fluss und seine Bewohner haben die Chance auf einen besseren Lebensraum. Die Ilmenau kann mit einem entsprechenden Konzept wieder naturnäher werden. Zum Beispiel, weil die Wehre als Barrieren für die Wanderung gefährdeter Fischarten entfernt werden.

Das wäre nur konsequent und würde anknüpfen an den laufenden Versuch, in den Altarmen Kinderstuben für den an der Ilmenau selten gewordenen Fischotter einzurichten.