Gewalt an Schulen ist kein neues Phänomen. Jedes Jahr wird der Schulhof tausendfach zum Tatort für Mobbing, Diebstähle und Schlägereien.

Zudem müssen sich Schulen seit Jahren verstärkt mit den Gefahren, die von zu allem entschlossenen Amokläufern ausgehen, auseinandersetzen.

Diese neue Herausforderung hat auch dazu geführt, dass sich die Schulen intensiver als bisher mit dem Thema Sicherheit beschäftigen. In diesem Zusammenhang wird immer wieder die Videoüberwachung diskutiert. Einige Politiker fordern mit dem Argument, so vielleicht Straftaten zu verhindern, auch Kameras an Schulen.

Vielleicht hat solch eine Überwachung im Einzelfall tatsächlich abschreckende Wirkung. Doch Tatsache ist, dass sich schwere Gewaltverbrechen dadurch nicht verhindern lassen. Das beweisen unter anderem die Aufzeichnungen aus einem Münchner U-Bahnhof, die dokumentieren, wie zwei junge Männer einen Mann fast totschlagen. Es lässt sich bundesweit nicht nachweisen, dass die Zahl der Straftaten in Deutschland signifikant gesunken ist, seit ausgewählte Orte videoüberwacht werden.

Auch deshalb ist Videoüberwachung an Schulen nicht der richtige Weg. Erfolgversprechender sind individuelle Sicherheitskonzepte der Schulen und auch Mediationsprojekte. Viele Schulen suchen über aktuelle Notfallszenarien hinaus die Zusammenarbeit mit der Polizei, der Feuerwehr und Trägern der Jugendarbeit, die mit verschiedenen Konzepten und Projekten immer wieder die Themen ansprechen, die Risikopotenzial unter den Schülern bergen. Darüber hinaus kann ein offenes Klima, geprägt von gegenseitiger Anerkennung, Respekt und Toleranz helfen, Konflikte vor der Eskalation zu entschärfen.