Noch ist das Areal an der Wittenberger Bahn eine überwiegend ungenutzte Industriebrache: Auf dem Gelände zwischen der Altenbrückertorstraße im Norden und dem Pirolweg im Süden werden derzeit nur einige Teilflächen gewerblich genutzt - unter anderem von einer Recyclingfirma.

Lüneburg. Die Deutsche Bahn hat den Betrieb verschiedener Gleisanlagen bereits aufgegeben, allerdings gibt es noch Gleis- und Betriebsflächen der allgemeinen Verkehrsfreunde Lüneburg, die von hier aus den Heideexpress betreiben.

Die Stadt möchte die zukünftige Nutzung des Areals jetzt voran bringen: Vorgesehen ist auf der Fläche zukünftig ein gemischtes Quartier, in dem zwischen nicht störenden Gewerbebetrieben auch gewohnt werden kann. Im westlichen Bereich an der Ilmenau soll auch eine Nutzung durch Gastronomie möglich werden. Der Bauausschuss in wird sich seiner nächsten Sitzung mit der Planung beschäftigen.

Für Fußgänger erschlossen werden soll das Gebiet zukünftig über eine Brücke auf dem Stauwehr über der Ilmenau, das der Öffentlichkeit bisher nicht zugänglich war. Der Straßenverkehr soll das Gebiet über die bereits vorhandene Friedrich-Ebert-Brücke erreichen, auf deren westlicher Zufahrtsrampe eine Straßenverbreiterung mit Linksabbiegespur vorgesehen ist. Geschätzt wird von Verkehrsgutachtern ein Verkehrsaufkommen von rund 3700 Kraftfahrzeugen am Tag im neuen Baugebiet.

Bevor eine Wohnnutzung in dem fraglichen Bereich erfolgen kann, wird es Schallschutzmaßnahmen geben müssen, da vor allem von der im Osten gelegenen Bahntrasse nach Hannover erhebliche Geräuschbelästigungen ausgehen. Das gilt auch nachts, da die Strecke von vielen Güterzügen befahren wird. Zu berücksichtigen haben die Planer auch die besondere Situation im Westen des Plangebiets: Dort befindet sich der durch EU-Richtlinie als Flora-Fauna-Habitat-Gebiet besonders geschützte Gewässerlauf der Ilmenau mit dem Lösegraben. Die Planer haben in diesem Bereich die Errichtung eines Grüngürtels als Parkanlage kombiniert mit Spielplätzen und einem Fuß- und Radweg vorgesehen.

Der Bebbauung des Areals muss allerdings noch die Entwidmung der Fläche als Bahnanlage vorausgehen. Dieses Verfahren wird bereits betrieben. Über Details der Planung wird der Bauausschuss in seiner Sitzung am Montag, 20. September, 15 Uhr, im Traubensaal des Rathauses sprechen.