Die Bürger in Lüdershausen werden enttäuscht und ratlos reagieren, wenn sie vernehmen, dass die vom Staatlichen Gewerbeaufsichtsamt dem Gärsubstrat entnommen Proben unauffällig sind.

Größer kann die Differenz zwischen persönlicher Betroffenheit und dem Ergebnis der chemischen Analyse wohl kaum ausfallen. Hoffentlich wird die unrechtmäßige Lagerung des gewerblichen Substrats für den Unternehmer Folgen haben.

Was die betroffenen Einwohner noch weitaus mehr interessiert, das sind die Inhaltsstoffe des stinkenden Übels. Exakte Auskünfte darüber erteilt die Homepage des auf der Bardowicker Abfallanlage agierenden Unternehmens. Abfälle aus der Landwirtschaft, Nahrungsmittel, Küchen- und Marktabfälle sowie Speisereste werden mit Biogas-Technik zu Kompost und als Dünger verwendbarem Nährstoffkonzentrat für die Landwirtschaft verwandelt.

Das Unternehmen bietet eine Entsorgungsalternative für nicht mehr verwendbare Lebensmittel an. Nach der Bioabfallverordnung werden die als Dünger abgegebenen Gärsubstrate engmaschig kontrolliert. Wesentlich weniger kontrolliert von den Behörden werden offensichtlich die Güllelager.

Erst die Wachsamkeit der Bürger hat die staatliche Aufsichtsbehörde auf den Plan gerufen, um eventuellen Missständen nachzugehen.

Es bleibt zu hoffen, dass die in Lüdershausen geplante Informationsveranstaltung weiter zur Klärung des Sachverhalts beitragen wird. Es ist deshalb nur zu begrüßen, dass auch der betroffene Unternehmer daran teilnehmen will.