Die Fähigkeiten und Fertigkeiten vieler Schulabgänger, die eine Lehrstelle suchen, sind offenbar ungenügend.

Ungenügend - wie die schlechteste zu vergebende Schulnote. Das ist ein schwerwiegender Missstand.

Wenn trotz eines regulären Abschlusses ein Fünftel der Jugendlichen aufgrund mangelnder Qualifikation nicht in der Lage ist, eine Ausbildung anzutreten, dann können sich die Schulen von einer Mitschuld nicht freisprechen. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass es anderen Schülern womöglich gelungen ist, sich ausreichend Wissen anzueignen. Gute und schlechte Schüler gab es immer.

Doch nur mit dem Finger auf die Lehrer zu zeigen, ist keine Lösung. Denn trotz schlechter Pädagogen kann man lernen - wenn man es denn will. Dazu braucht es allerdings ein gewisses Maß an Eigenständigkeit und Willenskraft. Manchmal hilft schon, das Videospiel oder andere beliebte Ablenkungen öfter mal links liegen zu lassen und sich stattdessen konzentriert wichtigem Lehrstoff zu widmen. Oder am Wochenende mal nicht feiern zu gehen, sondern zu pauken. Und in den Ferien mal ein paar Wochen zu opfern, um vielleicht ein Praktikum im Wunschberuf zu machen.

Doch auch die Eltern sind hier gefordert. Hilfe bei den Hausaufgaben oder Unterstützung bei der Suche nach einem passenden Beruf beweisen, dass sie aktiv Anteil nehmen an der Erziehung ihrer Kinder. Mal ganz abgesehen davon, dass sie damit auch ihrer Vorbildfunktion nachkommen.

Es kann und darf nicht sein, dass sich Schüler, Eltern und Lehrer die Verantwortung für gute Lernergebnisse gegenseitig zuschieben. Gute Bildung kann nur entstehen, wenn alle Beteiligten ihr Bestes geben. Oder es wenigstens versuchen.