Dass eine Tradition erhalten bleibt, ist keineswegs selbstverständlich.

Bewährtes verliert (vermeintlich) an Wert, einstmals Geschätztes wird verworfen, Traditionelles kollidiert mit modernem Zeitgeist.

Dass sich das Heideblütenfest in Amelinghausen in einer zunehmend technisierten Welt behauptet, ist sicher nicht nur der Sehnsucht nach Entschleunigung und Bewahrung alter Werte geschuldet. Der beständige Erfolg ist auch das Verdienst eines engagierten wie umtriebigen Stabs von Organisatoren.

Mit Weitsicht haben sie die Veranstaltung entstaubt, altertümliche Strukturen aufgebrochen. Rechtzeitig wurden junge Leute für die Arbeit in dem ausrichtenden Verein begeistert und so ein breites Spektrum an Vorstellungen, Ideen und Wünschen abgedeckt. Das sorgt für Transparenz und verhindert bornierte Vereinsmeierei.

So fällt es dem Vorstand des Vereins Heideblütenfest auch nicht schwer, das vielerorts schwindende ehrenamtliche Engagement als notwendige und unabdingbare Wunderwaffe bei der Organisation und Durchführung einer solchen Veranstaltung immer wieder neu zu beleben. Weil dieses Fest eben kein Privatvergnügen ist, sondern vor allem dem gesellschaftlichen Zusammenhalt dient.

Abgesehen davon hat das bürgerliche Engagement im Kulturbereich selbst eine lange Tradition, die weit in das 18. Jahrhundert zurück reicht. Damals wie heute schafft es neue Zugänge für Kunst und Kultur. Damals wie heute müssen die Organisatoren aber trotz allen Lobs für konstruktive Kritik und neue Ideen empfänglich bleiben. Eben so wie die Macher des Heideblütenfests in Amelinghausen.