Die Schützenvereine müssen aufwachen, wollen sie nicht eines Tages völlig von der Bildfläche verschwinden.

Sie wären nicht die ersten, die den Wandel im Freizeitverhalten verschlafen haben, und deshalb dem Untergang geweiht sind. Tradition hilft wenig, wenn die jungen Leute kein Interesse zeigen. Ein Beispiel dafür ist die Landjugend. Einst gehörte sie in den Dörfern zum gesellschaftlichen Leben. Heute hat sich vielerorts der Staub der Geschichte über sie gelegt.

Der Abgesang auf das Schützenwesen ist schon seit vielen Jahren in Gange. Schützenfeste leiden seit langem unter Besucherschwung.

Eigentlich hätten bei den Vereinen schon längst die Alarmglocken läuten müssen. Doch stattdessen haben sich viele von ihnen widerstandslos ihrem Schicksal ergeben, sich zum Feiern frustriert aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Das ist schade, weil so ein Stück Tradition, Festkultur und Gemeinschaftssinn verloren geht.

Dass aber nicht alle den Kopf in den Sand stecken, beweisen die Schützen in Buchholz und Jesteburg. Sie setzen auf Profis, deren Job es ist, Großveranstaltungen zu organisieren. Plötzlich hat die Jugend wieder Interesse am Schützenfest, weil ihre Art zu feiern berücksichtigt wird.

Den Schießsport rücken dagegen andere Vereine in den Mittelpunkt, um Nachwuchs zu gewinnen. Auch das ist von Erfolg gekrönt. Lichtpunkt- und Bogenschießen kommt bei Kindern und Jugendlichen an. Das Gesellige rückt in den Hintergrund.

Beide Strategien hauchen dem Schützenwesen neues Leben ein. Das sollte anderen Schützenvereinen Mut machen im Kampf gegen Mitgliederschwund und gesellschaftlichen Bedeutungsverlust.