Bürgermeister will klären lassen, wie sich die stinkende Substanz aus Lüdershausen zusammensetzt

Lüdershausen. Eine Glas mit einer Probe der Flüssigkeit, die in Lüdershausen für Gestank und Ärger sorgte, sowie eine Protestnote mit 120 Unterschriften von Bürgern aus dem Ort nahm gestern Morgen Karl Tödter entgegen. Der Scharnebecker Samtgemeindebürgermeister versprach, das Anliegen aus Lüdershausen ernst zu nehmen. Zumal ihm berichtet worden sei, dass in dem Brietlinger Ortsteil inzwischen Menschen über Hautreizungen klagten und Hunde, die mit der Flüssigkeit auf dem Straßenasphalt in Berührung gekommen seien, blutige Füße hätten, sagte Tödter.

Wie berichtet, hatten sich Bürger über einen beißenden Geruch beschwert. Ursache war die Flüssigkeit in einem Güllebottich am Ortsrand, die von einem Tesper Unternehmen eingelagert worden war. Der Landkreis hatte die weitere Lagerung der Substanz untersagt und deren Abtransport und die Reinigung des Gefäßes verfügt. Das hat die Firma auch getan.

Das Glas mit der Probe, die am 22. Juli von Anwohnerin Sybille Mennrich aus einem der Behälter der Transportfahrzeuge genommen worden war, werde er zur Untersuchung an ein Labor des Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit geben, so Tödter. "Damit die Flüssigkeit auf ihre Inhaltsstoffe analysiert wird." Es gehe darum, die Menschen vor einer möglichen Gesundheitsgefahr zu schützen. "Was passiert ist, war nicht zumutbar." Zudem müsse überprüft werden, welche Auswirkungen die Lagerung und der Transport der Flüssigkeit sonst noch hatten. "Ein wichtiges Argument ist, dass beides in einem Wasserschutzgebiet stattfand, in dem besondere Bedingungen gelten", sagte der Bürgermeister.

Die Ermittlungen in dem Fall liegen beim staatlichen Gewerbeaufsichtsamt Lüneburg. Mitarbeiter Burkhard Stumpenhusen sagt: "Die Prüfungen laufen. Wir haben Proben gezogen und warten die Untersuchungsergebnisse ab." Eine Geruchsprobe habe ergeben, dass es sich bei der Flüssigkeit um Gärsubstrat aus einer Biogasanlage handele, so Stumpenhusen. "Wir sind sicher."

Nicht so sicher sind hingegen die Bürger. Sybille Mennrich bleibt misstrauisch und sagt: "Wir haben das Gefühl, die Behörden wollen uns nur beruhigen. Deshalb möchten wir, dass unsere Probe auf ihre Zusammensetzung untersucht wird."