Überall im Land werden die Klagerufe lauter: Der Bund übertrage den Kommunen mehr und mehr Aufgaben, die dafür notwendigen Mittel aber, stelle er nicht bereit.

Folglich würden die Gemeinden immer mehr Miese machen. Umgerechnet auf die Einwohnerzahl sind das in der Region - je nach Wohnsitz - etwa zwischen 300 und 2000 Euro Pro Kopf. Hinzu kommen vielerorts Kassenkredite in Millionenhöhe, die die laufenden Kosten decken sollen. Dass sich die Schuldenspirale unablässig weiter dreht, dürfte längst allgemein bekannt sein.

Einen möglichen Ausweg aus der Krise bieten Fusionen. Der Schritt zu verstärkter innerkommunaler Zusammenarbeit ist richtig, weil dadurch bereits bestehende gemeindeübergreifende Synergien noch besser genutzt werden könnten. Verwaltungen müssen Bearbeitungsabläufe überdenken und neu strukturieren. Früher oder später wird daran kein Weg vorbei führen, wenn wir nicht irgendwann mitten in Deutschland in griechischen Verhältnissen leben wollen.

Warum sich Bürger wie Amtsträger gegen die Zusammenschlüsse wehren ist daher nicht nachvollziehbar. Jetzt ist die Zeit, um die Zukunft aktiv mitzubestimmen. Das dachte sich womöglich auch ein Bürger der Gemeinde Adendorf , der "seinen" Anteil an den Gemeindeschulden kurzerhand mit einem (gedeckten) Scheck beim Bürgermeister beglich.

Und auch ein weiteres Beispiel macht Mut. Nämlich eines aus Dahlenburg, Amt Neuhaus und Bleckede, wo die Verantwortungsträger an einer "Fusion im Kleinen" arbeiten und eifrig die Strippen in Sachen interkommunaler Zusammenarbeit ziehen. Die Verwaltungen arbeiten etwa beim Standesamt zusammen und prüfen überdies, welche weiteren Bereiche unter einem Dach bearbeitet werden können. Vorbildlich.