Von großen Tierseuchen ist der Landkreis Lüneburg bisher glücklicherweise verschont geblieben.

Trotzdem darf sich niemand in Sicherheit wiegen. Der Tierbestand im Kreis ist groß, gefährlichen Krankheiten könnten sich deshalb schnell wie ein Lauffeuer verbreiten. Erfahrungen damit, was passiert, wenn die Maul- und Klauenseuche, die Schweinepest oder die Vogelgrippe ausbricht, haben andere Landkreise in der Vergangenheit schon hinlänglich gemacht. Viele tausend Tiere müssen dann getötet werden, um die Seuche einzudämmen.

Koordinierte Prävention in den Kommunen ist notwendig. Denn im Krisenfall müssen die Abwehrmaßnahmen schnell und zuverlässig greifen. Das ist allerdings auch eine logistische Herausforderung für die Kreise und Gemeinden.

Daher ist es zu begrüßen, dass die Kommunen in Niedersachsen bei dieser Aufgabe nun enger zusammenarbeiten. Die in Hannover ins Leben gerufene "Kommunale Unterstützungsgruppe Tierseuchenbekämpfung" ist sinnvoll. Bei Ausbruch einer Tierseuche kann damit schnelle und unbürokratische Hilfe über Stadt- und Kreisgrenzen hinweg gewährleistet werden.

Erstaunlich ist allerdings, dass es erst jetzt zum Zusammenschluss für die Tierseuchenbekämpfung gekommen ist. Bestand vorher kein Handlungsbedarf oder Druck, weil seit geraumer Zeit Ruhe an dieser Front herrschte?

Es bleibt zu hoffen, dass die Gründung der Unterstützergruppe nur deshalb spät zustande gekommen ist, weil er nichts weiter ist als ein symbolischer Akt, eine formale Absegnung dessen, was die Landkreise informell schon seit Jahren praktizieren. Andernfalls wäre der Umgang mit dem Thema Tierseuchen in den vergangenen Jahren nur als fahrlässig zu bezeichnen.