Kommunale Unterstützungsgruppe von Tierärzten und Verwaltungsmitarbeitern gegründet

Lüneburg. Der Landkreis Lüneburg kann bei der Bekämpfung von Tierseuchen künftig auf die Hilfe anderer Kommunen zählen. Mehr als 60 Tierärzte und Verwaltungsmitarbeiter aus den niedersächsischen kreisfreien Städten und Landkreisen haben sich jetzt bei einem Treffen in Hannover zur "Kommunalen Unterstützungsgruppe Tierseuchenbekämpfung" zusammengeschlossen. Bei Ausbruch einer Tierseuche ist schnelle und unbürokratische Hilfe über Stadt- und Kreisgrenzen hinweg dadurch besser gewährleistet.

Zu den gefährlichsten Tierseuchen, die auch schon in Niedersachsen aufgetreten sind, zählen unter anderem die Maul- und Klauenseuche, Schweinepest, Geflügelpest, BSE, Tollwut und Tuberkulose. Diese Tierseuchen werden als gemeingefährlich eingestuft, weil sie sehr große wirtschaftliche Folgen haben und auch eine Gesundheitsgefährdung für den Menschen bedeuten können.

"Durch das Bündnis ist die gegenseitige personelle Unterstützung im Krisenfall niedersachsenweit nun auch formal vereinbart", sagt Brigitte Verthein, Fachdienstleiterin Veterinär, Lebensmittel- und Gewerbeüberwachung des Landkreises Lüneburg. Das war bisher anders geregelt. Verthein: "Zwar gab es auch früher in Krisenfällen Amtshilfe unter den Veterinären der Landkreise und Städte, aber Bezahlung und Versicherung waren nicht klar."

Jochen Gronholz, stellvertretender Fachdienstleiter, sagt: "Wenn im Landkreis eine Tierseuche ausbricht, können wir auf eine große Anzahl von Experten anderer Behörden zurückgreifen. Im Gegenzug stehen wir mit unserem Fachwissen anderen Kommunen zur Verfügung." Dass das Netzwerk funktioniert, habe sich schon bei der Geflügelpest im Winter 2008/2009 gezeigt.

Bei der hohen Viehdichte in Niedersachsen und den vielfältigen fachlichen Herausforderungen bei der Tierseuchenbekämpfung komme der gegenseitigen Unterstützung der Kommunen im Tierseuchenkrisenfall besondere Bedeutung zu, so der Niedersächsische Landkreistag in einer Pressemitteilung.

Der Spitzenverband der Landkreise in Niedersachsen freut sich über das rege Interesse der kommunalen Ebene an der gemeinsam mit dem Landwirtschaftsministerium und dem niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) organisierten Auftaktveranstaltung, die die gute Zusammenarbeit aller Behörden im Bereich der Tierseuchenbekämpfung dokumentiere.

"Das seit November bestehende Rahmenübereinkommen trägt genau wie die schon seit mehreren Jahren bestehende Rahmenvereinbarung mit der Tierärztekammer dazu bei, dass wir im Seuchenkrisenfall auf weitere professionelle Unterstützung zurückgreifen können", sagt Hubert Meyer, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Landkreistages.