Dass ehemals arbeitslose Menschen als Unternehmer ins Berufsleben zurückkehren zeigt, dass viele Frauen und Männer, die keinen Job haben, offensichtlich sehr wohl über Qualifikationen verfügen, als Selbstständige über die Runden zu kommen.

Es sind nicht selten die Fachkräfte, von denen vielfach behauptet wird, es gäbe sie nicht mehr.

Es gibt sie schon, doch wer will sie als Angestellte auch angemessen bezahlen? Wie ist es sonst zu erklären, dass viele Unternehmen keine eigenen Hausmeister oder Wachleute mehr haben, für diese Aufgaben aber selbstverständlich entsprechende Dienstleister beschäftigen?

Es kommt hinzu, dass der Bedarf an Dienstleistungen auch im privaten Bereich steigt. Beispiel Kinderbetreuung: Viele Frauen tragen ein Gutteil ihres Einkommens aus dem Job zur Tagesmutter, die zwischenzeitlich auf die Kinder achtet.

Apropos Dienstleister - es kommt nicht von ungefähr, dass die zehn meistgenannten Berufe bei Existenzgründungen im Bereich der Arbeitsagentur Lüneburg aus diesem Segment kommen. Wer sich als Dienstleister selbstständig macht, braucht üblicherweise deutlich weniger Eigenkapital als ein Produktionsunternehmen oder jemand, der sich mit einem Handelsunternehmen auf eigene Füße stellen möchte.

Wo immer weniger Unternehmen bereit sind, das Risiko von Festanstellungen zu tragen, steigt die Zahl der Selbstständigen. Denn die tragen auch ihr Risiko selbst - und ständig.