Nachdem sich die wirtschaftlichen Interessen an der Unterelbe durchgesetzt haben, und der Fluss ein weiteres Mal zu Ungunsten der Natur vertieft wird, ist es eine gute Nachricht, dass einige Kilometer flussaufwärts andere Prioritäten gesetzt werden. Dass bislang abgeschnittene Altarme im Landkreis Lüneburg wieder mit der Elbe verbunden werden, ist aus Sicht des Naturschutzes zu befürworten.

Solche Maßnahmen tragen dazu bei, dass sich die Artenvielfalt in einem der größten europäischen Flüsse weiter verbessern kann, nachdem sie über viele Jahrzehnte stark gelitten hat. Gründe waren neben der Überfischung seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts vor allem Abwässer aus der DDR-Industrie, die ungeklärt einfach in die Elbe eingeleitet wurden.

Auch wenn sich vor allem der Fischbestand inzwischen wieder stabilisiert hat, gibt es noch immer viele Hindernisse, die diese positive Entwicklung nachhaltig stören, wie Staustufen in Tschechien und Kühlwasserentnahmen für Kraftwerke.

Zudem sind durch die Wasserregulierung in Form des Buhnenausbaus zahlreiche Ruhezonen, die als Kinderstuben dienten, verloren gegangen. Den wichtigen Schutz bieten Altarme und andere Nebengewässer, wenn Tiere sie schwimmend erreichen können. Es ergibt sich ein weiterer Effekt: Durch den steigenden Fischbestand können die Berufsfischer wieder mehr fangen.