1000 Becher Kaffee, dazu Brötchen und Musik: Die NDR-2 -Norddeutschland-Tour startete auf dem Markt in Lüneburg.

Lüneburg. "Das ist jetzt eine echte Weltpremiere", kündigt NDR-2-Moderatorin Ilka Petersen an. Wenige Meter neben ihr rückt Sänger Johannes Oerding sein Mikrofon ein letztes Mal zurecht, greift in die Saiten seiner Gitarre und präsentiert dem Lüneburger Publikum auf dem Marktplatz seinen neuen Song "Einfach nur weg". Kurz vor 9 Uhr ist es da, die meisten der knapp 200 Zuschauer halten in der einen Hand einen Becher Kaffee, in der anderen Hand einen Regenschirm.

Seit sechs Uhr morgens sendet das Morgen-Team vom Radiosender NDR 2 live vom Lüneburger Marktplatz. Mitgebracht haben Ilka Petersen und Holger Ponik aber nicht nur Stargast Johannes Oerding, sondern auch jede Menge Brötchen, Croissants, Äpfel und Kaffee. Trotz des schlechten Wetters mit Dauerregen bei windigen zehn Grad kommt das Frühstück unterm Regenschirm bei den meisten Besuchern gut an. Auch Peter Wick freut sich. "Das ist doch eine super Idee, mit den Radioleuten zu frühstücken", sagt der Rentner aus Duisburg, der mit seiner Frau zu Besuch in Lüneburg ist.

In dem rollenden Rundfunkstudio, das sich in einem Truck versteckt, geht es locker zu. Auf dem Frühstückstisch stehen Schokobrötchen und Kaffee, es wird geflachst, auch als Ilka Petersen die aktuellen Staumeldungen von einem Bildschirm auf der Bühne abliest. Neben den Moderatoren sitzen Johannes Oerding und Cornelia Will am Tisch. Die Lüneburgerin hatte den NDR an die Ilmenau eingeladen.

"Eigentlich wollte sie vor langer Zeit dort mal ein Praktikum machen, aber irgendwie fand sich nie ein geeigneter Termin. Und nun hat es eben mit der Frühstückstour geklappt", sagt Wills Kollegin Bianka Schauer-Albrecht. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen Renate Hinrichsen und Pirjo Mawick aus der Physiotherapiepraxis Kirchgellersen ist sie auf den Markt gekommen. Sie haben sogar ein Schild gebastelt, das sie immer wieder während der Sendung hochhalten.

"Ich bin extra aus Hamburg angereist, um Conny zu unterstützen", sagt Kathleen Pfeiffer. Seit vielen Jahren sind die beiden Frauen eng befreundet. Ihrer besten Freundin zuliebe steht die 34-Jährige auch mal im Regen. "Seit halb sieben bin ich hier und es hat ununterbrochen geregnet", sagt sie.

Noch ein bisschen früher, nämlich pünktlich zum Start der Sendung um 6 Uhr war Pirjo Mawick auf den Marktplatz gekommen. Sie war eine der Glücklichen, die eine der begehrten Tauschtassen ergattern konnte. "Man musste seinen alten Kaffeebecher mitbringen und hat dann einen neuen bekommen, mit einem Bild von der Sendung 'Frühstück bei Stefanie'", sagt Pirjo Mawick. Nur zwei Minuten habe die Tauschaktion gedauert, dann seien alle Tassen weg gewesen.

Mit drei großen Bechern Kaffee hat sie die Müdigkeit verscheucht und gegen das nasskalte Wetter hatte sich die Physiotherapeutin mit regenfester Funktionskleidung gewappnet. Ohne Kaffeebecher schaute eine 60-jährige Lüneburgerin mit ihrem Enkel dem Modertorenduo und seinen Gästen zu. "Wir sind auf dem Weg zum Frühstück und sind aus reiner Neugier stehengeblieben. Ich höre regelmäßig NDR 2, aber im Radio finde ich Ilka Petersen und Holger Ponik manchmal ganz schön übertrieben. Deshalb wollte ich mal sehen, wie die beiden wirklich sind. Ernüchternd ist, dass es beim Radio eigentlich nichts zu sehen gibt", sagt die Dame, die ihren Namen nicht verraten will, und macht sich auf den Weg in ein Lüneburger Café.

Auch beim nächsten Stopp des Duos in Lübeck muss Holger Ponik zum Spiel gegen Ilka Petersen antreten, denn seine Stadtwette in Lüneburg ging knapp verloren. Der Moderator hatte gewettet, dass er es in der Studentenstadt Lüneburg schaffen würde, zehn Studenten aus zehn verschiedenen Ländern während der Sendung auf dem Marktplatz zu versammeln. Ponik scheiterte knapp. Immerhin sechs junge Frauen und Männer meldeten sich.

"Wir sind sehr zufrieden", sagt NDR-Sprecher Frank Ehrich zum Auftakt der Frühstückstour. Zwei Wochen werden die Moderatoren durch Norddeutschland touren, zum Frühstück einladen und ihre Morgenshow live senden. Etwa 1000 Becher Kaffee haben die Lüneburger getrunken. Dazu wurden 800 Frühstückstüten, gefüllt mit einen Croissant, einem Apfel und einem Brötchen, verteilt.