Eigentlich hätte es ein Lehrstück in Sachen Demokratie werden können: Zwei Stunden lang erörterten die Ratsmitglieder sachlich und mit Geduld das Für und Wider der Argumente um den Flugplatz. Auch wenn die Debatte durch viele bereits bekannte Argumente dominiert wurde: Man zeigte Disziplin und Ausdauer. Doch was am Schluss herauskam, gleicht einem Debakel.

Nachdem nahezu die gesamte Redezeit für den Schlagabtausch über die Flieger verbraucht worden war, konnte man sich nicht auf einen einzigen Vorschlag zum weiteren Vorgehen an der Zeppelinstraße einigen. Das dürfte sowohl die zahlreich erschienenen Anwohner als auch den Lüneburger Luftsportverein frustrieren, beide Gruppen wissen weiterhin nicht, wie es weitergeht. Diese Tatsache wiegt umso schwerer, weil das Ergebnis in geheimer Abstimmung zustande kam: Alle Ratsmitglieder konnten frei und ohne Druck der eigenen Fraktion abstimmen.

Wirklich genutzt hat die Debatte also niemanden. Einen kleinen Keil hat sie nur in die Gruppe aus SPD und Grünen getrieben: Zum ersten Mal gab es zwischen der Regierungsmehrheit keinen Weg für einen Kompromiss. Man darf gespannt sein, wie es um die Zukunft der "Vernunftehe" steht.