Inklusion ist ein Ziel. Sagt nicht schon ein Sprichwort, dass viele Wege nach Rom führen? So sollte es sich ebenfalls mit der Inklusion verhalten. Den einzig und wahrhaftigen Weg in das selbstverständliche Miteinander von Menschen mit und ohne Handicaps wird es nicht geben. So wissen die meisten Regelschulen noch nicht, was auf sie zukommt. Und auch nur wenige Lehrer sind darauf vorbereitet. Allein deshalb sollten und dürfen bewährte Systeme wie die Förderschule momentan keinesfalls abgeschafft werden. Sie haben Erfahrung darin, Kindern mit Handicap die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.

Wie der Weg zur Inklusion aussehen kann und ob er unbedingt über die inklusive Schule führen muss, ist für viele Experten noch offen. Keinesfalls darf es dazu kommen, dass Kindern und Jugendlichen notwendige Hilfestellungen verweigert oder nicht mehr angeboten werden. Darüber hinaus besteht beim Konzept der Inklusion die Gefahr, dass gar nicht oder zu spät erkannt wird, wer der Unterstützung bedarf.

Aus diesem Grund ist es wichtig, das pädagogische Wissen und die Erfahrung der Förderschullehrer zu erhalten und einzubringen. Das geht nur bei entsprechender Unterstützung durch ausgebildete Sozialpädagogen, damit die Lehrer mit ihrer neuen Aufgabe nicht von Beginn an heillos überfordert sind. Wird an diesem Punkt geknausert, ist absehbar, dass der Weg in die inklusive Gesellschaft früh zu Ende sein wird.