Wer auf den Stadtplan von Lüneburg sieht und davon hört, dass sich die Nachbarn des Sportparks Kreideberg über den Lärm aus der Halle beschwerden, wird sich zunächst verwundert die Augen reiben.

Dort gibt es doch eigentlich gar keine Nachbarn - jedenfalls stehen keine Wohnhäuser in direkter Nähe. Auf der anderen Seite des Wienebütteler Wegs gibt es ein kleines Wohngebiet und seit anderthalb Jahren den Bauwagenplatz nahe der Sportanlage - aber sonst? Der Stadtplan weist hellgelbe Flächen auf.

Die aber sind mit Kleingärten belegt - und auch Kleingärtner sind Nachbarn, die sich über Lärm beschweren können. Das haben sie offenbar schon getan, als nebenan mit Tennisspiel begonnen wurde. Die gewünschte Ruhe im Garten ist verständlich. Aber der Garten liegt innerhalb einer Stadt. Und zu einem Leben in der Stadt gehört auch eine Portion Lärm.

Ansonsten könnten die ewigen Beschwerden bei jedweder Veranstaltung irgendwann dazu führen, dass in Lüneburg bald gar nichts mehr stattfindet außer Stadtfest und Sülfmeistertage, mit denen die Innenstadtbewohner ganz offensichtlich leben können.

Auch das finanzielle Interesse eines Sportvereins hat bei laufenden Kosten für die Anlage von fast 90 000 Euro im Jahr seine Berechtigung. Ein bisschen Lärm im Leben in einer glücklicherweise recht jungen Stadt muss erlaubt sein. Sonst geht irgendwann ihre Attraktivität flöten.