Die Empörung bei den Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes über die mangelnde Verhandlungsbereitschaft der Arbeitgeber ist groß. Zu Recht. Schließlich hatten sie wegen der Finanzkrise zuletzt auf eine Anhebung ihrer Gehälter verzichtet, und nun, da die Wirtschaft wieder in Schwung gekommen ist, sollten sie an der verbesserten Finanzsituation der Kommunen teilhaben. Dass viele Beschäftigte dem Streikaufruf der Gewerkschaften Ver.di und Komba folgen, ist also verständlich.

Besonders viel Unterstützung erfahren dieser Tage die Erzieher in den städtischen Kindertagesstätten, die heute zu großen Teilen nicht zur Arbeit erschienen sind. Eine Gehaltserhöhung für diese Berufsgruppe ist dringend nötig - eigentlich sollte sie noch deutlich höher liegen als die von Ver.di geforderten 6,5 Prozent oder mindestens 200 Euro.

Denn wonach bemisst sich gemeinhin die Höhe eines Gehaltes? Je höher die Verantwortung, desto höher auch die Bezahlung. Die Verantwortung, die Erzieher tagtäglich tragen, indem sie nicht nur für das Wohl unserer Kinder sorgen, ist enorm. Das sollte wertgeschätzt werden - auch finanziell.

Schade ist, dass die Auseinandersetzung nun die Kinder trifft. Gerade Krippenkinder brauchen ihre gewohnte Umgebung und können nicht einfach so in andere Einrichtungen abgeschoben werden. Trotzdem ist es den Erziehern hoch anzurechnen, dass sie diese Not-Unterbringung ermöglichen. Das ist nicht selbstverständlich.