Der ehemalige Kreisbrandmeister Werner Meyer spricht den Freiwilligen Feuerwehren aus der Seele, wenn er zu Recht fordert, dass jedes Dorf seine eigene Feuerwehr braucht. Seine Forderung sollte eigentlich Konsens auf dem Land sein, sind es doch die ehrenamtlichen Helfer, die jeden Bürger retten, wenn er in Gefahr gerät, und die durch ihren beherzten Einsatz Eigentum schützen. Und das 24 Stunden rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr. Zudem ist die Feuerwehr vor allem in kleineren Orten oft der Motor bei der Organisation von Veranstaltungen. Sie bereichern so das Dorfleben.

Doch um das von Meyer formulierte Ziel zu erreichen, haben die Wehren eine große Kraftanstrengung vor sich. Sie müssen immer wieder das nötige Personal rekrutieren. Das gelingt aber nur, wenn sie bei den Jüngsten anfangen. Denn Erwachsene für die Mitarbeit in der Feuerwehr zu gewinnen, fällt ungleich schwerer, weil sie bereits viele Verpflichtungen wie Beruf, Hobby und Familie haben. Kinder und Jugendliche hingegen können noch dafür begeistert werden, den ehrenamtlichen Brandschutz zu ihrem Steckenpferd zu machen.

Von daher sind die meisten Ortswehren im Landkreis Lüneburg auf dem richtigen Weg, wie die steigende Zahl von Kinder- und Jugendgruppen zeigt. Doch eines muss den Wehren klar sein. Der Eintritt in die Feuerwehr ist auch auf dem Land nicht mehr so selbstverständlich wie noch vor Jahrzehnten.

Die Brandschützer müssen für sich werben, stehen sie doch in Konkurrenz zu unendlich vielen anderen Freizeitbeschäftigungen. Uniformen, Beförderungen und Ordensverleihungen überzeugen allerdings kaum. Vielmehr muss vermittelt werden, dass die Mitarbeit verbunden ist mit Spaß, Gemeinsinn, einem Hauch von Abenteuer und der Lust auf Technik.