Die öffentlichen Kassen sind leer. Neue Kredite aufzunehmen ist verpönt. Die Schuldenbremse regiert. Das ist der richtige Weg. Grundsätzlich. Doch es muss Ausnahmen geben. Wie die Kredite des Landkreises für die Sanierung und Erweiterung der Schulen. Denn die 80 Millionen Euro bringen einen echten Gegenwert. Sie sind eine Investition in die Zukunft der Region.

Die Sonntagsreden der Politiker klingen seit Jahren in den Ohren: "Bildung ist unser einziger Rohstoff. Hier gilt es, zu investieren", heißt es. Der Landkreis Lüneburg lässt auch Taten folgen. Die Kommunalpolitiker sind sich schon lange parteiübergreifend einig, dass sie in die kreiseigenen Schulen investieren müssen. Sie haben erkannt, dass gute Schulen eben viel Geld kosten. Und dass sie ein unverzichtbarer Bestandteil einer Infrastruktur sind für eine Region, die auf junge Familien setzt.

Überdies steigt an modernen Schulen das Bildungsniveau. Auch das ist wichtig, denn letztlich profitiert eine Region von gut ausgebildeten jungen Menschen, weil sie in Lohn und Brot kommen und nicht auf staatliche Hilfen angewiesen sind. Außerdem wird die Chance erhöht, dass kluge Köpfe bleiben und mit Innovationen neue Arbeitsplätze schaffen.

Es gibt auch einen nicht unerheblichen ökonomischen Aspekt bei dem Sanierungsprogramm. Die Wirtschaft wird nachhaltig angekurbelt, weil Handwerker für die Umbauten benötigt werden. Sie kommen oft aus der Region. Und nicht zuletzt wird der Kreisetat auf lange Sicht trotz der neuen Schulden entlastet, weil die Bauunterhaltung und die Energiekosten in den modernisierten Schulgebäuden drastisch sinken.