Die Furcht der Einzelhändler vor neuen Konkurrenten ist nachvollziehbar: Der Markt mit Unterhaltungselektronik scheint gut gesättigt, das Angebot ist breit. Bisher gingen Neuansiedlungen von großen Märkten tatsächlich häufig zulasten der Kleinen, denen im Preiskampf um den Kunden irgendwann die Puste ausging.

Doch wenn jetzt erneut die Sorge vor einer Verödung der Innenstadt als Argument gegen die Neuansiedlung von Unternehmen am Stadtrand angeführt wird, so wird eines übersehen: Wer nach Lüneburg, in das Herz der Stadt, fährt, der tut dies nicht nur, um einzukaufen.

Eine lebendige Innenstadt lebt nicht allein vom Geklingel der Kassen und dem Rascheln voller Plastiktüten. Wer sich die Mühe macht, hierher zu kommen, der will mehr: Eine angenehme Atmosphäre, eine ansprechende Gastronomie und ein kulturelles Angebot, das den Besuch lohnt.

Shoppen kann man heute überall, auch zu Hause, das Internet macht es möglich. Bequem zu Hause am Computer auszuwählen, was man eventuell brauchen kann, und es sich dann nach Hause schicken zu lassen - das ist für viele Menschen eine echte Alternative zum Besuch der Innenstädte.

Wer hier in Zukunft mithalten will und weiter viele Menschen in die City locken möchte, der muss andere Attraktion bieten als nur volle Regale und immer neue Discounter. Wer die Innenstadt lebendig halten will, sollte daran denken, dass sie eben doch mehr sein muss als bloß ein riesengroßes Kaufhaus.