Manch einer mag den Kopf schütteln angesichts der Kosten, die die Sanierung des Ratskellers voraussichtlich verursachen wird. Allein die zu erwartende Pacht für das Restaurant unter dem historischen Rathaus wird sie in den nächsten Jahrzehnten wohl kaum wieder reinholen können.

Und dennoch ist das Kleinod unter dem Rathaus jede Mühe wert. Nicht nur die historischen Stadtansichten des Malers Hugo Friedrich Hartmann sind eine Augenweide. Auch das Kreuzgewölbe in den hinteren Räumen und die prachtvollen Schnitzereien im Gastraum bieten ein Ambiente, das andernorts so schnell nicht zu finden ist.

Die Geschichte der unerwarteten Kostenexplosion bei der Sanierung ist ein Beispiel für böse Überraschungen, die auch manch privaten Eigentümer eines historischen Gebäudes jederzeit ereilen kann: Die Suppe, die ein anderer ihm eingebrockt hat, muss er nun auslöffeln.

Im Fall des Lüneburger Ratskellers könnten sich die Anstrengungen insbesondere lohnen. Mit einem neuen Betreiber, in neuem, schadstofffreiem Glanz und mit einem neuen Konzept für die Außengastronomie könnte der Ratskeller im kommenden Jahr zu einer kleinen aber feinen touristischen Attraktionen im Herzen der Stadt werden.