In der Samtgemeinde Gellersen steigen die Kosten für jene Eltern, die ihre Kinder vor der Schule in Kindergärten betreuen lassen.

Begründung: Die Grundgebühr wurde seit acht Jahren nicht mehr erhöht. Die Gemeinde trage mittlerweile mehr als die Hälfte der Kosten. Zu viel für das kommunale Kasse.

Und die Familien? Die mit geringem Einkommen werden jetzt rechnen müssen: Lohnt sich überhaupt noch eine gering bezahlte Teilzeitstelle? Nehme ich mein Kind noch vor dem Mittagessen mit nach Hause, um wenigstens einen Teil der Kosten zu sparen? Noch schlimmer die Frage: Können wir uns ein zweites Kind noch leisten?

Fragen, die sich Familien so nicht stellen sollten. Familie und Arbeit ist ohnehin oft schwierig und belastend. Jetzt kommt auch noch die Geldfrage hinzu. Deutschlands Nachwuchs wird zunehmend zum Luxusgut. Aber Kinder sollten Zukunft, Glück und Liebe bedeuten. Immer mehr jedoch entsteht - unterstützt durch die Familienpolitik - eine Mentalität, bei der der Nachwuchs zur Rechenaufgabe wird. Nebenher verbaut es auch den Müttern die beruflichen Chancen, wenn die sich aus Kostengründen dazu entscheiden, besser zu Hause zu bleiben. Das darf nicht sein.

Völlig zu Recht sagen Gellersens Eltern: "Kinder sind Zukunft, kein Luxus!" Es kann nicht sein, dass die Versäumnisse der Politik jetzt von den Eltern ausgebadet werden müssen. Eine moderate Erhöhung über mehrere Jahre wäre akzeptabel. Nicht aber Mehrkosten von bis zu 90 Euro monatlich für einen Ganztagsbetreuungsplatz. Da kommt die Erhöhung verteilt auf zwei Jahre eher scheinheilig daher.