Neue Chance durch Fördermittel der Europäischen Union. Trotzdem bleibt eine Deckungslücke von 70 000 Euro

Lüneburg. Seit 2003 versucht die Stadt Lüneburg, im Industriegebiet Hafen/Bilmer Berg ein zuverlässiges und preiswertes Breitband-Netz anzubieten. Bisher sind alle Versuche gescheitert, jetzt gibt es eine neue Chance durch Fördermittel der Europäischen Union.

"Das Gebiet ist der wichtigste Industrie- und Gewerbestandort Lüneburgs und der Region", sagte Jürgen Enkelmann, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungs-GmbH bei der jüngsten Sitzung des Wirtschaftsausschusses der Stadt. Laut seiner Vorlage für die Politik können die Investitionskosten für eine Breitband-Infrastruktur durch Mittel aus dem EU-Entwicklungsfonds EFRE reduziert werden und "den Unternehmen als potenzielle Kunden ein marktüblicher und akzeptierter Preis für die zukunftsfähige technische Lösung angeboten werden".

Bereits im Mai 2008 hatte der Landkreis eine Umfrage zum Thema Breitband-Versorgung gemacht. Unternehmen hatten sich damals über die Situation beschwert und moniert, dass ihre Anforderungen nicht befriedigt würden. 22 Prozent der Befragten nennt Enkelmann "unterversorgt", 88 Prozent gaben an, eine höherwertige Anbindung zu benötigen als vorhanden.

Von insgesamt mehr als 330 000 Euro prognostizierten Investitionskosten verbleibt eine Deckungslücke von 70 000 Euro, davon sind 75 Prozent förderfähig. Die Stadt selbst würde dann noch 20 000 Euro zahlen müssen. Die Mittel sind bereits im Haushalt 2010 enthalten.

Eugen Srugis (SPD) nannte die geplante Investition eine "wichtige Infrastrukturmaßnahme", Eberhard Manzke (CDU) die Breitbandversorgung eine "wichtige Standortfrage".

Die Wirtschaftsförderungs-GmbH will nun letzte förderrechtliche Fragen klären und die entsprechenden Anträge stellen.