Von der historischen Substanz war weniger zu retten, als gedacht

Lüneburg. Eigentlich sollte das 1793 als Lagerhaus errichtete Gebäude abgetragen, restauriert und aus alten Teilen wieder aufgebaut werden. Dann stellte sich aber heraus: Es ist so gut wie nichts zu retten von den alten Balken und Steinen. Das Zinskornhaus der Landkreisverwaltung wird daher ganz neu aufgebaut, gestern wurde Richtfest gefeiert.

"Nur die Nordwand ist stehen geblieben", sagt Harald Fichtner, Sprecher der Kreisverwaltung. "Der Rest wird im historischen Stil nachgebaut: Neubau nach alter Ansicht nennt sich das." Probleme gemacht haben vor allem die Schwebwespe, der bunte Nagekäfer, Braunfäule und Schimmel. Die Folge des massiven Schädlingsbefalls: "Der Großteil ist unrettbar kaputt."

Inklusive Rückbau kostet das neue Haus rund 1,2 Millionen Euro und liegt damit laut Fichtner rund 100 000 Euro über der ursprünglich für eine Sanierung veranschlagten Summe. "Dafür ist der Nutzwert höher", erklärt der Sprecher. "Die Raumaufteilung der Büros konnte optimiert werden." Ansonsten hätten Denkmalschutz und Statik die Gestaltung vorgegeben.