Eine Koalition ist keine Ehe. Eine Koalition ist von vornherein darauf ausgelegt, wieder beendet zu werden. Dass die Koalition im Kreistag jetzt fast anderthalb Jahre vor ihrem offiziellen Ablauf mit der nächsten Kommunalwahl im Herbst 2011 beendet wurde, ist daher kein Drama. Denn die Wählerstimmen hatten auch andere Konstellationen möglich gemacht.

Drei Jahre und acht Monate haben SPD und CDU im Kreistag zusammengehalten. Dann hielten sie es nicht mehr zusammen aus. Die Christdemokraten kündigten den Sozialdemokraten den Vertrag. Nun stimmt sich die CDU auf ihre Rolle als Opposition ein: Der Fraktionsvorsitzende nennt Verwaltungsreform und Haushaltskonsolidierung als Ziele, die man mit der SPD nicht erreichen konnte.

Anders der SPD-Chef. Er blickt zufrieden zurück. Um so weitermachen zu können wie bisher?

Die Sozialdemokraten werden sich auf die neue Partei an ihrer Seite einstellen müssen. Und muss Lösungen für strittige Punkte finden - oder das Wagnis wechselnder Mehrheiten eingehen.

Die Einigung darauf scheint schwieriger zu sein als gedacht. Denn die Verhandlungen zwischen Rot und Grün dauern länger als geplant. Wollten die Parteien ursprünglich bereits an diesem Wochenende über Verträge verhandeln, gründen sie jetzt erst einmal zwei Verhandlungskommissionen. Denn die Fraktionen können Inhalte nicht unabhängig von ihrer Parteilinie entscheiden.