Sitzungszeiten im Kommunalparlament, die für Berufstätige ein Horror sind.

Ratsvorlagen, die dicker zu sein scheinen, als mancher Bestseller im Bücherregal - und dazu noch eine ganze Reihe von Ausschusssitzungen, die erledigt werden müssen: Das Leben eines Ratsmitglieds kann schon mal arg stressig werden.

Kein Wunder, dass es immer weniger Mitbürger danach verlangt, zum Wohle ihrer Kommune tätig zu werden. Zumal von den Aufwandsentschädigungen, die gezahlt werden, auch niemand reich wird.

Das kommunale Mandat attraktiver zu machen, ist Sache des Landesgesetzgebers. Der hat gerade die niedersächsische Gemeindeordnung in Teilen überarbeitet. Rechte und Pflichten der Gemeindevertreter ließ er aber unangetastet.

Eine einfache Lösung wird es auch nicht geben: Die Kassen der Kommunen sind leer. Eine Erhöhung der Aufwandsentschädigungen, die sich Landtags- und Bundestagsabgeordnete gerne mal genehmigen, scheidet somit also aus. Auch Rentenzahlungen, wie sie einige Gemeinden inzwischen ihren Feuerwehrmännern gönnen, dürften nicht mehr drin sein.

Doch vielleicht wären günstigere Sitzungszeiten der Gremien für Berufstätige schon ein Anlass, bei der nächsten Kommunalwahl anzutreten. Ein paar Experimente können nicht schaden, wenn wir nicht riskieren wollen, dass die Kandidatenlisten irgendwann ganz leer sind.